Aufstieg in die Hamburg Liga

Ein Rückblick: Zehn Jahre Arbeit hatten wir investiert und nun war es so weit. Wir hatten uns tatsächlich für die Qualifikationsspiele für die Hamburg Liga angemeldet – beim Handball die höchste Liga innerhalb der Hamburger Stadtgrenzen.

Das Vorhaben war schon am Anfang der Saison 2012/13 klar. Die Jungs bekamen die Vorgabe, Erster oder Zweiter zu werden. Der Meistertitel sollte die Vorbereitung für das nächste Jahr sein. Unsere große Schwäche war bisher, dass wir uns gern an das Niveau der Gegner angepasst haben. Uns gelangen erstmalig Siege mit 20 Toren Vorsprung. Das gab Selbstbewusstsein.

Für uns der richtige Zeitpunkt, auf der internen Weihnachtsfeier die Spieler in unser Vorhaben einzuweihen. Wir waren uns nicht sicher, alle abholen zu können, aber die Abstimmung, ob der Aufstieg gewagt werden sollte, fiel klar aus. Alle waren gespannt auf die Herausforderung.
Normalerweise geht die Handballsaison im April zu Ende, und alle Mannschaften gehen im Anschluss in eine wohlverdiente Pause. Wir schlossen mit dem Zweiten Platz ab und arbeiteten weiter. Eine Pause gab es nicht. Die Aufstiegsspiele fanden erst im Juni statt und so zogen wir unser Training weiter an und bereiteten uns intensiv auf die kommenden Spiele vor.
Für die Hamburg Liga mussten wir zwei aufeinanderfolgende Wochenenden spielen. Als Erstes die Vorrunde für die Qualifikation. Was uns erwartete, wussten wir nicht so genau. Gegen die Mannschaften aus unserer Gruppe hatten wir noch nie gespielt. Wir wussten lediglich, dass wir nicht Letzter werden durften. Ein Ziel, das machbar klang, wenn nicht ausgerechnet die Abifeier von fünf unserer Spieler auf den Vorabend gefallen wäre. Wir als Trainer warteten also gespannt auf die Gesichter und den Zustand am Spieltag. Aber die bösen Überraschungen blieben aus, die meisten waren wohl tatsächlich zu vernünftigen Zeiten in vernünftigem Zustand ins Bett gekommen. Die Jungs wollten den Aufstieg nun unbedingt und zeigten dies auf dem Spielfeld. Wir gewannen alle drei Spiele. Die erste Runde war geschafft.
Ein Wochenende später ging es abschließend um alles: Aufstieg oder nicht. Der Erste einer Gruppe hatte es geschafft, der Zweite musste am nächsten Tag noch einmal ran, und der Dritte war raus. Auch hier gab es wieder eine kleine Terminkollision mit dem Abitur der Jungs. Am Abend des ersten Spieltages sollte der Abiball steigen. Die Familien waren eingeladen, die Tanzpartnerinnen standen bereit … und wir mussten spielen. Dank des Verbandes bekamen wir die frühen Spiele, das passte schonmal. Aber was, wenn wir nur Zweiter werden und am nächsten Tag noch mal spielen mussten, mit dem ersten Spieltag in den Beinen und dem Abiball als „Erholung“. Das Ziel war also klar: Erster werden, und das Problem ist gelöst!
Also gingen wir in die zwei entscheidenden Spiele. Im ersten Spiel war die Nervosität anfangs klar sichtbar. Doch im Laufe des Spiels konnten wir den Gegner vor schwere Aufgaben stellen und das Spiel für uns entscheiden. Nun galt es, zur Entlastung aller Abiballteilnehmer das letzte Spiel auch noch zu gewinnen. Das Spiel gegen Buxtehude lief anfangs ganz nach diesem Plan, und zum Pausentee führten wir mit fünf Toren.
Im zweiten Abschnitt stellte der Gegner allerdings auf eine offensivere Abwehr um und uns damit vor größere Probleme. Mit letzter Kraft und dem unbedingten Willen konnten sich die Spieler von dem schwindenden Vorsprung befreien und auch dieses Spiel gewinnen. Zur Freude aller Spieler und mitgereisten Zuschauer hatten wir uns damit direkt für die Hamburg Liga qualifiziert. Der zum Jahresbeginn angepeilte Aufstieg war vollbracht. Und nun duften alle auch endgültig in die mehr als verdiente Sommerpause abrücken. Für uns als Trainerteam eine Zeit, um erst mal durchzupusten und Kraft für die bevorstehende Saison zu sammeln.

Wiebke Mewes (Trainerin mA)

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