Juri und Boris on Tour

Während der Sommerferien ist unser Trainer Marco Möller mit Juri und Boris Reckow auf Turnierreise gefahren. Ebenfalls dabei war Oberliga-Spieler Christopher Liniewski vom SV Blankenese, der ab und zu in Finkenwerder mit Marco trainiert.

 Am Sonntag, den 2.8. ging es los. Erstes Ziel waren die XIII. Junior Open Berlin, ein kleines Preisgeld-Turnier für U21-Spieler. Hier war Juri an 4 gesetzt, konnte seine ersten beiden Gegner glatt besiegen und im Halbfinale auch den vor ihm eingestuften Tristan Wolke aus Berlin in zwei Sätzen schlagen. Leider konnte er die starke Leistung im Finale gegen die Nr. 3 der Setzliste, Chris André aus Berlin, nicht abrufen und verlor auf Grund von zu großer Nervosität in zwei Sätzen. Trotzdem war das Erreichen des Finales ein schöner Erfolg, und den kleinen finanziellen Obolus konnte Juri ja auch noch mitnehmen. Boris, mit 15 Jahren Jüngster im Feld, zeigte gegen seinen ersten Gegner der Leistungsklasse 10 ein sehr starkes Spiel und besiegte diesen glatt mit 6:2 und 6:0. Dann traf er auf Chris André, den späteren Turniersieger. Boris zeigte einen großartigen Kampf und verlor nur hauchdünn mit 5:7 5:7.

Dieses Turnier in Berlin sollte als Vorbereitung für das eigentliche Highlight der Reise werden, die Koszalin Open in Polen, einem 10.000$-Turnier der internationalen Herren-Serie „ITF Men’s Circuit“. Hier hatten Juri und Christopher Liniewski eine Wildcard für das Qualifikationsfeld erhalten, und besonders für Juri ging es in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln, hatte er doch bisher noch kein Turnier im Ausland gespielt, und schon gar nicht bei den Herren. Bis zum Turnierstart hatte Trainer Marco Möller noch zwei Tage Zeit, die Jungs vorzubereiten und so wurde zweimal täglich trainiert und die anreisende Konkurrenz schon einmal beäugt. Das schien sich gelohnt zu haben. Juri spielte in seinem ersten Qualifikationsspiel gegen die Nr. 60 der polnischen Herren-Rangliste sehr konzentriert und solide auf und konnte gleich bei seiner ersten Teilnahme an einem Event dieser Kategorie einen Sieg verbuchen. Die Freude über diesen Sieg war riesengroß – die Vorstellung, eine solche Reise mit Trainer anzutreten und dann mit „leeren Händen“ nach Hause zu kommen, erzeugt schon immer einen gewissen Druck bei den Spielern.
In der zweiten Qualirunde war dann allerdings für Juri Schluss – der an 4 gesetzte russische Spieler Igor Zubov, der schon ein paar Weltranglistenpunkte ergattern konnte, besiegte Juri mit 6:0 und 6:4. Juri war natürlich erstmal unzufrieden, weil er im 2. Satz durchaus eine Siegchance hatte, aber der Gegner agierte bei den entscheidenden Punkten wegen seiner größeren Erfahrung einfach souveräner und sicherer. Nach der ersten Enttäuschung überwog dann die Freude über die zahlreich eingefahrenen Ranglistenpunkte, die ein Sieg bei einem solchen Turnier einbringt und über die spannende Zeit, die er mit Marco Möller und Christopher Liniewski in den ITF-Tagen erlebt hatte.

Boris war nach dem Turnier in Berlin mit dem Bus nach Hamburg zurückgefahren, um in Norddeutschland weiter Erfahrungen bei den Herren-Preisgeld-Turnieren in Kaltenkirchen, Norderstedt, Flensburg und Uetersen zu sammeln. Boris zeigte, dass er im Herren-Tennis angekommen ist; das regelmäßige Training mit Marco Möller hat ihn taktisch deutlich stärker werden lassen. Neben Siegen über Spielern, die von der Leistungsklasse her über ihm eingestuft sind, gelang ihm in Uetersen der absolute Clou: ein Sieg über einen Spieler der LK 1 – das ist für einen 15-Jährigen schon sehr beachtlich. Dass dies keine Eintagsfliege war, bewies er beim Herren-Turnier in Ellerbek am Anfang der Ferien, wo er gegen einen Spieler eben dieser LK bereits Matchballe hatte und dann 13:15 im Match-Tiebreak verlor.

Zum Ende der Sommerferien fuhr Marco dann mit Boris noch einmal los. Diesmal ging es nach Holbeak, Dänemark, zu einem Jugendturnier der “Tennis Europe Serie“. Für Boris war es ebenfalls das erste Mal, dass er ein internationales Turnier dieser Kategorie spielte. Sein erstes Match im Hauptfeld konnte Boris in zwei Sätzen für sich entscheiden, wobei er eine starke Leistung zeigte. Dies gelang ihm im zweiten Match leider nicht. Er merkte schnell, dass er normalerweise eine Siegchance gegen seinen Gegner hatte, war dann aber übermotiviert, und die nervöse Spielweise machte einen Sieg an diesem Tag unmöglich. Aber ein Sieg im Hauptfeld auf diesem Niveau ist auf jeden Fall als Erfolg zu bewerten, und beim nächsten Mal weiß Boris dann schon, wie er so ein Match angehen muss.

Nach der Rückkehr aus Koszalin spielte Juri noch die Timmendorf Open und den Wilson-Cup in Uetersen, beides Preisgeld-Turniere mit starker nationaler Beteiligung. In Timmendorf stand er kurz vor einer Überraschung – führte 7:5 und 4:0 gegen Lucas Leppin, der Nr. 6 der Setzliste, konnte sich dann allerdings nicht gegen den Psycho-Terror seines Gegners behaupten und verlor denkbar knapp im Match Tie-Break. Danach spielte er sich bis ins Halbfinale der ebenfalls stark besetzten Nebenrunde. In Uetersen schaffte Juri es dann als ungesetzter Spieler ins Halbfinale und konnte hier ebenfalls einen Sieg über einen Spieler der LK 1 einfahren, was sein großes Ziel war. Im Halbfinale zeigte er gegen Benjamin Fahlke einen großartigen Kampf, den aber der Erfahrenere der Beiden nochmal für sich entscheiden konnten – wie sollte es anders sein – wieder im Match Tie-Break. Aber auch hier trösteten ein paar Euro Preisgeld über die erste Enttäuschung hinweg.

Alles in Allem aufregende Ferien für die Beiden, die erstmals ihre gesamte Sommerferienzeit auf Urlaub verzichteten, um ein Turnier nach dem anderen zu spielen. Fazit: die Reise mit Marco Möller war jeweils das absolute highlight. Am liebsten würden sie gleich „weiter ziehen“. Das müssen sie nun aber wohl oder übel vertagen – die Schule hat wieder angefangen, und Tennis rückt erstmal wieder ein bisschen in den Hintergrund. ABER – die nächsten Sommerferien kommen bestimmt!!!

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