Großprojekt: Neuer „A-Schlengel“

Neue Steganlage für den Yachthafen: Ein Schlengel-Element bei Anlieferung per LKW (Foto: Nils Meyer).
Neue Steganlage für den Yachthafen: Ein Schlengel-Element bei Anlieferung per LKW (Foto: Nils Meyer).

In der Segelabteilung stand eine große Sanierung der Steganlage an: Der alte „A-Schlengel“ wurde zu Anfang des Jahres 2024 durch eine neue Analge ersetzt. Viel Arbeit, Schweiß und Kreativität der Mitglieder sind bei diesem Projekt geflossen. Nils Meyer, stellvertretender Abteilungsleiter, berichtet vom „Großprojekt Schlengel“:

Der alte „A-Schlengel“ wird entsorgt

Als im Spätsommer 2023 die Entscheidung gefallen war, dass der A-Schlengel von Fachleuten zerlegt und entsorgt werden muss, hatte Lars Oehmke den Kontakt zur Firma LBB – Lars Bormann Metallbau aus Bleckede hergestellt. Nach einer Besichtigung des A-Schlengels war man sich schnell einig geworden und die Entsorgung sollte stattfinden, sobald die Sommersaison für uns beendet ist. Nachdem wir bereits Anfang November sämtliche E-Kästen demontiert hatten und Strom- und Wasserleitungen gekappt waren, wurden am Wochenende 11./12. November von einem superschnellen Arbeitsdienst die Fingerstege an Land gebracht und alle 5 Schlengelelemente (zu je 30 m Länge) verholt und am Opti-Schlengel Längsseite vertäut. Das letzte Element wurde bei Hochwasser bereits auf die Slipanlage gelegt und verankert.

LBB hatten wir für Montag, den 13. November um 09.00 Uhr bestellt und Herr Bormann teilte uns vorab mit, dass er „die Sache in drei Tagen erledigen will“. Wir hielten dies für überambitioniert und waren uns einig, dass der Job wohl kaum in einer Woche zu schaffen sei. – Wir sollten eines Besseren belehrt werden. Am Montag rückten 6 Mann von LBB an, im Gepäck einen 400 PS starken John Deere Traktor, einen Manitou Teleskoplader, 4 x 20m³ Müllcontainer, diverse Kettensägen, Kantenschleifer und Schlagschrauber.  Die Schlengelelemente sollten am Kopf der Slipbahn zerlegen werden, dass „Aufslippen“ einer kompl. Länge mit dem Traktor misslang jedoch, sodass man sich kurzerhand entschloss, die Elemente auf halber Länge zu teilen. Als beide Teile des ersten Elementes zur Straße geschleppt waren, begann man mit dem Abbau des Tränenbleches und der Lochleisten. Danach wurden die Längshölzer einzeln demontiert und zum Schluss die Trapezbleche und die Stehbolzen abgetrennt. Danach wurden die Duglasienstämme mit zwei großen Kettensägen zerteilt und mit dem Teleskoplader in die Müllcontainer geladen. In der Zwischenzeit hatten wir bereits das zweite Schlengelelement zur Slipanlage verholt, sodass dieses ebenfalls zerteilt werden konnte und noch am Montag zur Straße geschleppt wurde. Element Nr. 3 wurde noch am Montag bei Hochwasser auf die Slip gelegt und verankert, damit LBB die Arbeiten am Dienstag in der Früh fortsetzen konnte. Die Elemente Nr. 4 und Nr. 5 hatten die LBB einem Betrieb in Harburg zur Verfügung gestellt. Diese Elemente wurden am Dienstag und am Mittwoch bei auflaufendem Wasser per Schlepper abgeholt, jeweils mit tatkräftiger Unterstützung der Vereinsmitglieder. Am Mittwoch, den 15. November – um 15 Uhr war der Job erledigt, d.h. die Schlengel waren zerlegt, auf die Müllcontainer verteilt und entsorgt. Die Slipanlage war wieder frei, gefegt und gespült. Der neue A-Schlengel kann also kommen.

Der neue A-Schlengel wird angeliefert und ausgerüstet

Bevor die bestellten Schlengel-Elemente von der Firma Pontech geliefert werden konnten, war noch sehr viel Vorarbeit durch die Segelabteilung zu leisten. Hier gilt noch einmal unser ganz besonderer Dank an die Vereinsmitglieder, die weit über die „normalen“ Arbeitsstunden hinaus geholfen haben und so zum Gelingen des Projektes „Neuer A-Schlengel“ beigetragen haben.

Sämtliche Wasseranschlüsse, Stromkästen und Dalbenschlösser am alten Schlengel waren bereits demontiert. Hier galt es 6 neue Halterungen für die Dalbenschlösser zu bauen und die vorhandenen Dalbenschlösser zu entrosten und zu streichen. Für die Stromversorgung wurden neue E-Schränke bestellt, da die alten Schränke durchgerostet waren.  Hier waren die vorhandenen Steckdosen und Zähler zu montieren und die vorhandenen Gestelle waren zu entrostet und neu zu beschichtet.

Anfang Februar hatten wir dann den Anliefertermin mit der Firma Pontech auf den 27. und den 28. Februar 2024 festgelegt. Die neuen Schlengel-Elemente aus Beton wurden per Tieflader aus Torgelow in MV angeliefert. Durch den Strassentransport ergab sich eine maximale Länge von 20m pro Element. In Verbindung mit den Dalbenabständen im Rüschkanal, ergab dies bei unserem 150m langen A-Schlengel total 8 Schlengel-Elemente von 4 x 20m und 4 x 17,5m. Der Einsatz eines Mobilkranes am Rüschkanal war nicht möglich und so hatten wir rechtzeitig Kontakt mit dem Terminal Rhenus Midgard am Köhlfleet aufgenommen. Hier konnten wir an den beiden Tagen jeweils 4 Elemente direkt vom LKW zu Wasser bringen. Das Wässern der Schlengel-Elemente und den Transport zum Liegeplatz am Rüschkanal hat die Segelabteilung aus Kostengründen in Eigenregie gemacht und hier hatten wir an beiden Tagen viele helfende Hände aus der Abteilung. Besonders zu erwähnen ist Lars Herford, der mit dem Schlepper „Taifun“ das Schleppen der Elemente auf der Elbe übernommen hatte. Als zusätzliche Boote standen uns noch das Festmacherboot „Lars“ und unser Arbeitsboot „Gustaf“ zur Verfügung. Rhenus Midgard hatte für das Wässern der Elemente seinen Containerumschlag unterbrochen, d.h. das Ziel war, alle 4 Elemente pro Tag möglichst innerhalb einer Stunde zu Wasser zu bringen. Wir hatten uns also entschlossen, die Elemente zunächst am freien Schlengel des SCOe längsseits zu legen und von dort aus einzeln zu schleppen. In der Einfahrt zum Rüschkanal hat „Taifun“ dann an die Boote „Lars“ und „Gustav“ übergeben, die den Schlepp ins Hafenbecken und an den Liegeplatz übernommen haben.

Am ersten Tag hatten wir alle 4 Elemente unbeschadet an unserem Zugangsschlengel vertäut und waren mit unserer getanen Arbeit hochzufrieden. Am zweiten Tag waren die Schwerlast-Transporter durch Stau und Polizeikontrolle aufgehalten worden und erst um 14 Uhr am Terminal eingetroffen. Das bedeutete für uns einen erhöhten Zeitdruck, denn wir wollten die Elemente nicht bei Dunkelheit über die Elbe schleppen und bei Nacht sollten sie auch nicht beim SCOe liegen bleiben, durch Schwell hätten sie hier schnell Schaden nehmen können. Vor Einbruch der Dunkelheit hatte die „Taifun“ darum beim Schlepp zwei zusätzliche Elemente längsseits vertäut und diese direkt zum Liegeplatz im Rüschkanal gebracht, sodass wir um 17 Uhr sagen konnten, „Transport aller 8 Schlengel-Elemente erfolgreich und ohne Schaden durchgeführt“.

In der Zwischenzeit hatten die Techniker von Pontech bereits mit dem Koppeln der ersten Elemente und mit der Montage der Dalbenschlösser begonnen. Nachdem alle 8 Elemente gekoppelt und durch Pontech getrimmt waren, konnten wir den neuen A-Schlengel zum ersten Mal in voller Länge begehen und waren von der Stabilität der Anlage begeistert. Nachdem Mitte März die Fingerstege zu Wasser gebracht und auf die neuen Lochschienen montiert waren, wurde im Zuge des Samstag-Arbeitsdienstes und in vielen „Sonderschichten“ die Wasser- und Stromversorgung montiert.

Wir freuen uns auf die nächste Saison mit der neuen Anlage und bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitgliedern, die ihren Beitrag zum Gelingen des Projektes „Neuer A-Schlengel“ geleistet haben.

Text & Fotos: Nils Meyer

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