Finn und Sven Steingrobe von der Segelabteilung des TuS Finkenwerder konnten nicht widerstehen – und meldeten sich mit Finns Schiff namens Ylvie zu der Regatta an. Die Regatta startet und endet in der alten dänischen Stadt Nyborg. Die Regatta mit einer Strecke von 167 Seemeilen beinhaltet nicht nur das Segeln bei Nacht, eine anspruchsvolle Navigation zwischen flachen Gebieten und Meerengen sondern auch spektakuläre Landschaften – ein echtes Segelabenteuer eben. Es folgt ein Erfahrungsbericht:
- In diesem Jahr bin ich zusammen mit meinem Vater zum Vegvisir Race, einer Regatta auf der Ostsee, angetreten. Start und Ziel sind dabei in Nyborg auf Fünen und es geht 167 nautische Meilen um die Inseln Langeland, Lolland und Falster.
Wir sind 185,3 Meilen in 33 Stunden gesegelt. Die durchschnittliche Geschwindigkeit war also 5,6kn und die maximale war 11,4kn.
Nach einem mittelmäßigen Start in das Rennen um etwa 19 Uhr konnten wir auf einem langen Schlag nach Rudkøbing viele Plätze wieder aufholen. Dort ist ein sehr enges Fahrwasser, welches wir im Dunkeln erst einmal finden und dann auch noch mit vielen anderen Booten teilen mussten. Anschließend ging es auf eine kleine Kreuz bis in ein weiteres enges Fahrwasser bei Marstal. Ab dort konnten wir um einiges Abfallen und fanden uns nach der Südspitze Langelands auf einem Vorwindkurs Richtung Gedser, der Südspitze von Falster, wieder. Der Wind hatte auf etwa 20 Knoten zugelegt und wir sind mit bis zu 11 Knoten Fahrt nur mit dem Großsegel und der Fock durch die Nacht gesurft.
Kurz nach Sonnenaufgang passierten wir die Baustelle des neuen Fehmarnbelt Tunnels und wenige Stunden danach auch Gedser. Ab dort mussten wir wieder anluven und konnten mit dem Code 0, einem großen Vorsegel, bei Halbwind bis zum Grønsund das stille Wasser genießen. Ab dort hatten wir noch etwa 65 Seemeilen zum Ziel, welches leider genau in Windrichtung lag. Bis Vordingborg hatten wir eine sehr entspannte Zeit und konnten gut bei flachem Wasser und guter Geschwindigkeit einige gegnerische Schiffe einholen. Danach öffnet sich der Grønsund in das eher offene Seegebiet des Smålands-Fahrwasser. Dort erwartete uns wieder eine kleine Welle und mehr Wind, weshalb wir schnell auf ein Reff im Großsegel wechselten. Damit konnten wir dann ein paar Schiffe einholen und passierten kurz nach Sonnenuntergang die Insel Vejerø. Der Wind flaute wieder ab und wir refften aus. Einige Schiffe konnten wir auf der letzten Kreuz nach Nyborg trotz des konstanten Gegenstroms noch überholen und erreichten um kurz vor 4 Uhr morgens das Ziel.
In unserer Gruppe, der Schiffe zwischen 30 und 35 Fuß, hat es für den 16. Platz gereicht.
Die Jan Moot, auch ein Schiff vom TuS Finkenwerder, legte ein hervorragendes Rennen hin und beendeten mit dem 21. Platz in derselben Gruppe.
Wir hatten eine Menge Spaß dabei und freuen uns dabei gewesen zu sein.
Text: Finn Steingrobe