Ein besonderer Bericht der Supersenioren
Textbeitrag: Rolf Breier
Wir alle spielen, ohne Frage, sehr gerne unseren geliebten Fußball mit viel Spaß und Einsatz und haben dabei noch Ziele wie eine Meisterschaft. Aber wir müssen auch langsam erkennen, dass wir oft schon mal an unsere Grenzen stoßen. So mancher merkt sein Alter und sein kleineres und größeres Zipperlein.
Aber es gibt auch mal schwerere Situationen, die letztlich auch lebensbedrohlich sein können, wie ich sie einmal an einem kürzlich vorgekommenen Fall schildern möchte.
Wie jeden Mittwoch findet unser Training auf dem Rüschweg statt. Mehr oder weniger finden sich ca. 10 bis 15 Sportskameraden hierzu ein. Tore werden aufgebaut, Mannschaften werden zusammengestellt, gelbe Leibchen zur Unterscheidung verteilt und ab geht die Post. Das ganze dauert ca. 1,5 Stunden, man hat ordentlich geschwitzt und geht zum Duschen und man freut sich, dass man sich ordentlich bewegt hat. Alles soweit in Ordnung.
Nun trat aber, für alle überraschend, eine nicht vorher sehbare Situation ein, die alle in große Schwierigkeiten brachte. Ein Sportskamerad viel während des Spieles wie vom Blitz getroffen zu Boden. Wie häufig in solchen Situationen liefen, wie meistens, alle Beteiligten rat.- und hilflos durcheinander.
Was sollte man tun?
Hier kam mir meine langjährige Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr zugute, da ich hier die Kenntnisse in der Erstversorgung erlernt habe. Weiterhin war zum Glück auch noch unser Erster Vorsitzender Thomas Kielhorn dabei, der im seinem Polizeidienst über ebenfalls gute Kenntnisse verfügt.
Schnell war erkennbar, dass ein Herzstillstand vorhanden war und es sich um einen Herzinfarkt handeln musste. Über einen weiteren Spieler wurde sofort die Feuerwehr alarmiert. Ich begann sofort mit der Herzdruckmassage und Thomas überwachte die eventuellen Lebensfunktionen. Nach einiger Zeit trafen nacheinander Rettungswagen und Notarztwagen ein und übernahmen die weitere Behandlung.
Im Krankenhaus wurden, nach einer 6 stündigen Operation der Person mehrere Baypässe gesetzt. Ein Arzt des Krankenhauses bestätigte uns, dass nur das sofortige Eingreifen auf dem Platz, ihm dass Leben erhalten hat. Nach kurzem Aufenthalt im Krankenhaus und einer längeren Reha., nimmt unser Sportsfreund wieder am Sportbetrieb teil.
Nachdem mir diese Situation schon vorher 2 mal auf Sportplätzen passiert ist, wobei mir auch hier die Hilflosigkeit der Beteiligten aufgefallen war, musste etwas passieren. Zusammen mit der Wehrführung der Freiwilligen Feuerwehr Finkenwerder beschlossen wir für unsere Mannschaft eine Erstunterweisung in der Soforthilfe durchzuführen. Mit 15 Personen wurde diese in einer 3 stündigen Schulung, unter der theoretischen und praktischen Anweisung der Fachausbilder Achim Mewes, Henning Fick und Nils Pöschmann, durchgeführt. Die praktischen Ausführungen brachten doch so manchen zu einigen Schweißausbrüchen. Im Anschluss erfolgte noch eine angeregt Diskussion.
Hinterher waren alle Beteiligten begeistert von dieser Veranstaltung und gaben zu verstehen, dass diese sehr hilfreich und wertvoll für sie gewesen ist. Wir alle wollen natürlich hoffen, dass solche Situationen nicht so häufig wieder vorkommen, aber wenn, dann bleibt die Hoffnung, dass dem Betroffenen so gut wie möglich und sofort geholfen werden kann.
Warum habe ich dieses nun eigentlich geschrieben?
An Hand des Vorfalles möchte ich natürlich alle Leser auch einmal daran erinnern, wie es bei ihnen mit einer eventuellen Soforthilfe (wie oben beschrieben) bestellt ist. Mit wenigen Handgriffen und Tätigkeiten, die jeder mit etwas Übung bewerkstelligen kann, hat man eventuell ein Leben gerettet. Sei es beim Sport, im Beruf, in der Freizeit oder in der Familie.
Es kann nichts verkehrt gemacht werden, außer man tun gar nichts.